Weiss einer, was die FDP da jetzt abzieht? Erst verlieren sie bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg über 5 Prozentpunkte und nun kommen sie damit, dass die alten „bösen“ „Atom“meiler nicht mehr ans Netz sollen, die gerade heruntergefahren worden sind. Will die FDP sich so ihrer Wähler wieder sicher sein? Die sind doch wie das Fähnlein nach dem Winde. Hauptsache mit in der Strömung schwimmen, damit ja keine Wähler mehr abhauen. Was für ein Blödsinn. So eine Partei kann man doch nicht mehr ernst nehmen, oder doch? Ich bin nie FDP-Wähler gewesen, weil die immer irgend etwas hatten, was mir suspekt blieb (Westerwelle). Dennoch halte ich das Verhalten der FDP, dieses Zurückrudern für vollkommen schwachsinnig, denn wer sich bereits für eine andere Partei entschieden hat, weil die FDP nicht überzeugen konnte, wird garantiert nicht zurückkehren.
Aber die Kernenergie-Debatte hält weiter an. Ich habe mich mit meinem Onkel mal wieder darüber unterhalten. Wie gesagt, arbeitet er ja in einem Kernkraftwerk, wo er auch schon die tollsten Geschichten erlebt hat. Aber am Ende stellte sich immer heraus, dass nur der Mensch der grösste Feind der Technik ist und für die Fehler verantwortlich ist, die passieren. Denn wir Menschen sind nicht unfehlbar und machen Fehler. Auch wenn Fehler in einem Kernkraftwerk möglichst nicht geschehen sollten. Und so wie Fehler passieren, sind sie eben in Japan passiert. Die müssen da so was von gepennt haben, ich sage es immer wieder und rede da auch ein wenig nach dem Mund meines Onkels. Die Borsäure müssen sie erst hinzugefügt haben, als der GAU schon gekommen war. Da kann man natürlich dann nicht mehr viel ausrichten, nur noch Schlimmeres verhindern. Und eine teilweise Kernschmelze gibt es auch nicht. Entweder sind alle Brennstäbe betroffen oder gar keiner. Aber nicht im Sinne von, ja der eine Brennstab hat was, aber der andere wiederum nicht und der dritte vielleicht, und so weiter und so fort. Das gibt es nicht. Diese Verschleierung, die da in Japan stattfindet ist das allerletzte. Da sollte man zugeben, was wirklich geschehen ist und nicht nach und nach, wenn nichts mehr zu leugnen ist. Das dort was geschehen ist, hat man ja gesehen. Aber die Hysterie ist nicht zu fassen. Plutonium, das in der Umgebung festgestellt wurde, radioaktiv verseuchtes Wasser in den Turbinen. Es wird immer abstruser und man mag es schon gar nicht mehr hören. Aber das Wasser in den Turbinen kann durchaus radioaktiv belastet sein. Das ist sehr gut möglich und somit auch nicht zu leugnen.
Aber bitte, wenn gefordert wird, dass alle Kernkraftwerke – verzeihung, hierzulande spricht die Mehrheit ja von „Atom“kraftwerken – abgeschaltet werden sollen. Machen wir das doch. Hierzulande kommt ja bekanntlich der Strom aus der Steckdose. Jedenfalls scheint die Mehrzahl der Menschen so zu denken. Denn wenn wir alle KKWs abschalten, dann gibt es dennoch weiterhin Strom, denn der kommt ja aus der Steckdose, wie ich bereits sagte. Aber da wird er nicht mehr rauskommen, sondern alles wird zappenduster werden, wenn alle KKWs heruntergefahren worden sind. Denn die ach so tollen Windenergieanlagen oder die Solarparnele haben so eine geringe MW-Zahl, das die niemals an ein Kernkraftwerk heranreicht. Es müssten schon die ganze Nord- und Ostsee zuplakatiert werden mit diesen hässlichen Bauten, und selbst dann hat man nicht einmal annähernd alle KKWs ersetzt. Aber darüber scheint sich wohl auch wieder niemand Gedanken zu machen. Hauptsache der Strom ist irgendwie Öko. Und wenn wir keinen Strom haben, dann müssen wir zukaufen, aus Frankreich, und wie stellen die ihren Strom her? Richtig, ganz konventionell aus Kernenergie. Bringt also nciht viel, ausser das es Deutschland eine Menge Geld kosten würde.
Mein Onkel fand ja die Idee, das jeder sein eigenes Fahrrad umbaut, um wenigstens Fernsehen zu können ganz originell. Ich auch, denn wiederhole ich das Beispiel so gerne.
Oder lassen wir doch den Bundestag ein Gesetz verabschieden, dass jeder in seinem Garten eine kleine Winderenergieanlage zum Eigenbedarf bauen muss. Spart dann ja auch Stromkosten, die ohnehin sehr viel teurer werden, wenn erst einmal alle KKWs abgeschaltet worden sind. Aber wollen wir unseren Garten mit so was verschandeln? Diesen Lärm ertragen müssen? Und was ist, wenn mal Windstille herrscht? Ach ja, dann haben wir ja unsere Solarparnele auf dem Dach. Und bei Frost? Alles halb so wild, das wird schon.
Wechseln wir also lieber gleich zu einem Öko-Strom-Anbieter, die momentan wie Pilze aus dem Boden in den Zeitungsanzeigen zu spriessen scheinen.
Tchibo bietet ja angeblich auch Strom an. Der wird aus Wasserkraft in Norwegen gewonnen. Und wie kommt dann der Strom aus Norwegen zu uns und aus der Steckdose? Mit Spiegelsignalen? Telegrafenmasten? Denn bis jetzt gibt es noch keine Leitung aus Norwegen nach Deutschland. Das ist mal geplant gewesen, dann waren die Grünen – wer wohl sonst? – dagegen und jetzt ist immer mal wieder die Rede davon. Oder aber gleich Strom aus der Sahara. Ist das nicht kompletter Blödsinn? Nein, es ist Schwachsinn. Da wird die Sahara mit Windenergie-Geräten vollgestellt oder gleich mit Solarenergieparnelen. Die dürfen dann jeden Tag schön geputzt werden, da ja immer der Sandstaub auf ihnen liegen bleibt. Und bei guter Pflege halten sie auch doppelt so lange wie vermutet. Und ein Gutes hat die Sache auch noch: Es werden in der Wüste Arbeitsplätze geschaffen. Denn die Parnele müssen von Menschenhand geputzt werden. Schicken wir also unsere Hartz IV-Empfänger da hin, damit sie diese monotone Arbeit erledigen. Da schlägt man doch gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Erstens bekommen wir sauberen Strom aus der Sahara und zweitens senken wir so auch noch die Arbeitslosenzahlen. Ist das nicht clever? Jawohl, die Idee ist genial!
Aber wie kommt der Strom aus der Sahara zu uns ins heimische Deutschland? Tja, das ist die Frage aller Fragen und noch nicht wirklich beantwortet. Denn Kabel existieren noch gar nicht. Und wenn es sie geben würde, das wäre für Terroristen das gefundene Fressen. Eine kleine Bombe an der richtigen Stelle platziert und der Strom-GAU wäre vorprogrammiert.
Und wo ich gerade von Anschlagszielen von Terroristen spreche. Wenn die bislang kein Flugzeug in ein Kernkraftwerk gejagt haben, dann werden sie es jetzt auch nicht tun. Der Reaktorraum hat meterdicke Wände, da passiert so schnell mal gar nichts.
Ich könnte noch weiter und ewig über das Thema Kernenergie reden. Werde ich auch tun. In jedem meiner Einträge wird ein Kommentar kommen, warum ich Kernenergie wichtig und richtig finde. Vielleicht werde ich da auf verlorenem Posten stehen, aber schliesslich gilt das Prinzip der Meinungsfreiheit, die ja auch in den Grundrechten des Grundgesetzes verankert ist.
Themenwechsel:
Gestern war ich in Berlin und habe mir die wunderbare Tell-Halaf-Ausstellung angesehen. Wenn man sieht, wie die Figuren wieder zusammengesetzt worden, freut sich das Herz. Max von Oppenheim ist damals, 1943, auch nicht verzweifelt, sondern hat immer daran geglaubt, dass die Figuren eines Tages wieder in ihrer vollen Schönheit erstrahlen werden. Und ihren Platz auf der Museumsinsel werden sie auch finden, allerdings erst in 15 Jahren, also 2026. Da werde ich 40 Jahre alt sein. Also denken wir daran noch nicht, sondern erfreuen uns an den Figuren, die noch bis August, wenn ich mich nicht täusche, auf der Museumsinsel begutachtet werden könnnen.
Und ich glaube, ich werde wieder krank. Das kommt davon, wenn man Jenalas Schwester einen Gefallen tut. Aber ich bin auch einfach zu gutmütig.